Geschichte des Yoga
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atha yoga-anúsasanam
Jetzt beginnt die Disziplin des Yoga.
So lautet das erste Sutra Patanjalis. Die Yoga Sutren von Patanjali sind klassische Lehrsprüche und bilden die philosophische Grundlage aller Yoga-Systeme. Patanjali war der erste überhaupt, der die bis dahin stets nur mündlich vom Lehrer zum Schüler weitergereichten Lehren des Yoga ca. im 2. Jahrhunder v. Chr. schriftlich niederschrieb. Die unzähligen verschiedenen Yoga-Schulen und Stile, die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben, basieren alle auf dieser ersten und ältesten Quelle. Die Yoga Sutren von Patanjali sind 195 knappe Lehrsätze, die den Weg zur inneren Befreiung und tiefer Erkenntnis weisen sollen. Aufgrund ihre Knappheit bieten sie jedoch seit vielen Jahrhunderten auch reichlich Stoff für immer neue Auslegungen und Interpretationen.
Die Geschichte des Yoga begann vermutlich vor ca. 4000 Jahren im heutigen Indien als eine Denkschule und ganzheitliche Lebenseinstellung. Als mythologischer Gründer des Yoga gilt für die meisten Richtungen Hiranyagarbha.
Die Übungen auf der Yoga-Matte, die wir heute in erster Linie mit dem Begriff Yoga verbinden, standen ursprünglich eher im Hintergrund und dienten mehr als Mittel zum Zweck. In Sanskrit heißen diese Übungen “asanas”. Und das bedeutet so viel wie “Sitz”. Gemeint ist der Meditationssitz. Die kompliziert anmutenden Yoga-Stellungen sollten den Körper beweglich und geschmeidig machen und dem Yogi so ermöglichen, stundenlang unbeweglich im Meditationssitz zu verweilen. Im Vordergrund stand damals also der geistige Aspekt des Yoga, die Versenkung in die Meditation und das Erlangen tiefer innerer Erkenntnis.
In unserer modernen westlichen Zeit finden die meisten Menschen allerdings heute zunächst über den körperlichen Aspekt zum Yoga. Sie haben Beschwerden, sind gestresst und überlastet oder suchen einfach einen Weg für mehr körperliche Fitness. Mit zunehmender tiefer gehender Yoga-Praxis entwickelt sich dann jedoch oft fast automatisch auch ein Interesse an den philosophischen, ganzheitlichen Grundlagen.
Führte der Weg also früher über den Geist zum Körper, so verläuft er heute in der Regel andersherum: Über den Körper zum Geist.
Während der Yoga-Praxis beschäftigen wir uns mit unserem Körper, erleben ihn unmittelbar und ganz intensiv, wir lernen unsere körperlichen Grenzen kennen und wachsen manchmal sogar über sie hinaus. Dieses Fokussieren auf uns selbst, die Bündelung unserer gesamten Aufmerksamkeit auf den Körper und die unterschiedlichen, oft anstrengenden und komplizierten Yoga-Stellungen, lassen unseren Kopf zur Ruhe kommen. Die aktive körperliche Anspannung ist es, die in uns das Gefühl einer tiefen inneren Entspannung entstehen lässt. Nicht umsonst lautet das zweite Sutra von Patanjali deshalb auch: